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Bad Segeberg und die Nachkriegszeit

Der 2.Weltkrieg endete für die Bad Segeberger am 3.Mai 1945. Britische Soldaten besetzten die Stadt . Waffen, Ferngläser, Fotoapparate und Fahrzeuge waren abzugeben, die lokale Tageszeitung durfte nicht mehr erscheinen. Am westlichen Stadtrand entstand ein großes Lager . Ehemalige Wehrmachtsangehörige wurden hier registriert und entlassen, Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone aufgenommen und versorgt und schließlich auch Deutsche von jenseits der Oder-Neiße-Linie betreut und in andere Regionen weitergeleitet. Von Mitte Juni 1945 bis Mitte September 1946 durchliefen etwa 700.000 Menschen das Lager. Nach dem Kriege sind viele Flüchtlinge in Bad Segeberg geblieben. So wuchs die Einwohnerzahl von 6.400 im Jahre 1939 auf über 12.000 im Jahre 1945 an. Aber nicht nur die Versorgung mit Wohnraum, sondern auch die ausreichende Lebensmittelversorgung gestaltete sich bereits ab Sommer 1945 schwierig. Die britische Militärverwaltung setzte den Juden Jean Labowsky Anfang 1946 als Stadtdirektor ein. Ab 1950 entspannte sich die Lage zusehends. Mit der Südstadt entstand ein neuer Stadtteil, der mehreren tausend Menschen im Laufe der Jahre ein neues Zuhause bieten konnte. Das schulische Angebot für die Kinder, Jugendlichen und die jungen Erwachsenen wurde durch Schulneubauten gesichert. Mit den Flüchtlingen etablierte sich auch eine katholische Gemeinde in der Stadt, die 1953 ihren Kirchenneubau weihen konnte.

3. Mai 1945 besetzen britische Soldaten Bad Segeberg kampflos.

Mai 1945 beschlagnahmt das britische Militär das Kurhaus und zahlreiche Privathäuser und regelt durch Anordnungen das Leben in der Stadt.

Juni 1945 nimmt Feldmarschall Montgomery an einer Siegesparade der britischen Soldaten im Kalkberg-Stadion teil. Segeberger Bürger sind nicht zugelassen.

Ab Juni 1945 werden in einem großen Lager auf den Travewiesen ehemalige Wehrmachtsangehörige registriert und entlassen. Außerdem werden hier Flüchtlingen aus der Sowjetischen Besatzungszone und aus den deutschen Ostgebieten betreut und auf andere Kreise verteilt. Das Lager wird im September 1946 aufgelöst.

Januar 1946 wird der Segeberger Jude, Jean Labowsky von den Briten zum Stadtdirektor und damit zum Leiter der Stadtverwaltung ernannt. Bereits im November 1945 konnte sich mit Zustimmung der britischen Militärverwaltung ein Gemeinderat konstituieren. 1946 gestaltet sich die Versorgungslage mit Lebensmittel in Bad Segeberg äußerst problematisch. Aus diesem Grund wird auch das traditionelle Kindervogelschießen abgesagt, das im Vorjahr noch stattfinden konnte.

24./25. Juli 1947 treffen sich auf Einladung des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein Vertreter der britischen und der amerikanischen Besatzungszone in Bad Segeberg. Auf der Konferenz geht es um die Verteilung der Flüchtlinge. Entscheidungen werden auf das Jahr 1948 verschoben.

1949 normalisiert sich nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland auch in Bad Segeberg das alltägliche Leben. Die Tageszeitung erscheint wieder im vollen Umfang, auch die Kommunalpolitik erhält ihre gewohnten Strukturen zurück. 1950 wählt die Stadtvertretung Walter Kasch zum Bürgermeister und entscheidet sich damit gegen Jean Labowsky.

1950 entsteht mit dem Bau der Gustav-Böhm-Siedlung Wohnraum für ca. 700 Flüchtlinge und damit ein neuer Stadtteil, die Südstadt, in der heute rund 5000 Menschen leben.

1952 – 1954 wird in Bad Segeberg in den Schulneubau investiert. 1952 eröffnet die Landwirtschaftsschule, 1953 die Heinrich-Rantzau-Schule als Volksschule und 1954 bezieht die Berufsschule neue Räumlichkeiten in der Südstadt.

1953 weiht die durch Flüchtlinge vergrößerte katholische Gemeinde den Neubau ihrer Johanneskirche.